In zweiten Artikel der Artikelserie „erfolgreich Geld sparen“ geht es um das Thema Bestandsaufnahme beim Sparen. Dies ist der nächste logische Schritt, nach der Auseinandersetzung mit den Zielstellungen und der Motivation beim Sparen.
Bestandsaufnahme zum Geld sparen
Wenn man erfolgreich sparen möchte, dann ist es wichtig, dass man sich einen Überblick über seine Finanzen verschafft. Denn nur mit einer Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben wird ersichtlich, wie und wann das Sparziel erreicht werden kann.
So verschafft man sich einen Überblick
Natürlich kann ich an dieser Stelle auch nur, so wie die vielen anderen Ratgeber zu diesem Thema, sagen, dass man die Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsbuch oder noch besser in einer Excel-Liste dokumentieren sollte. Hier ist es besonders wichtig, dass man keinen Selbstbetrug betreibt und die Ausgaben nicht nur so ungefähr aufschreibt. Jeder Cent sollte über einen Zeitraum von 3-6 Monaten erfasst werden. Je mehr Ausgaben man tätigt, desto länger sollte der Erfassungszeitraum sein, damit sich ein relativ genaues Bild einstellt. Wenn man die Ausgaben auflistet, dann ist es hilfreich diese in Kostengruppen aufzuteilen. Folgende Kostengruppen benutze ich:
- Wohnen und Leben (Miete, Mietnebenkosten, GEZ, Putzmittel, Internet, waschen, Möbel und Ausstattung)
- Lebensmittel (Lebensmittel, Restaurantbesuche, etc.)
- Mobilität
- Freizeit und Konsum (Mobilfunk, Technik, Kino, Computer, Hobby, Literatur, Musik)
- Bildung (Fachbücher, Seminare, usw.)
- Versicherung und Altersvorsorge
- Business (Arbeitsmaterialien, Technik, Tools)
Natürlich sollte jeder diese Liste nach seinen Vorstellungen anlegen. Es gibt viele Excel-Vorlagen im Internet und es spricht auch nichts dagegen diese zu verwenden. Ich persönlich empfehle aber sich eine Eigene anzulegen, das steigert die Identifikation zu dem Sparprojekt.
Wichtig finde ich aber vor allem, dass man die Posten innerhalb der Kostengruppen nach der Größe ordnet. So erkennt man schnell, was am meisten Geld kostet. Das wird dann auch für die nächsten Schritte wichtig (siehe nächste Artikel dieser Reihe).
Ebenso sollte man mit den Einnahmen verfahren. Hier ist es in der Regel natürlich sehr viel einfacher und weniger komplex. Auch hier wieder meine Einnahmeströme als Beispiel
- Job (Nettolohn)
- freiberufliche Tätigkeit (Einnahmen abzüglich (geschätzter) Steuerlast)
- Online-Business
- Einkünfte aus Kapitalvermögen (Depot, Anlagen, Crowdinvesting, Crowdlending, Sportwetten, CFD-Trading)
Auch hier sollte man die Gesamteinnahmen sowie die Positionen in den einzelnen Posten der Größe nach sortieren. Wichtig ist nun für den Anfang erst einmal, dass man Bilanz zieht und feststellt was am Ende eines Monats bzw. des Erfassungszeitraums übrig bleibt. Wenn man alle Ausgaben von den Einnahmen abgezogen hat, dann sollte nach Möglichkeit einen Betrag mit einem positiven Vorzeichen übrig bleiben. Wenn nicht, dann besteht dringender Handlungsbedarf(!). Wenn ein Überschuss bleibt, dann sollte dieser mit dem Sparziel (Betrag und Zeitraum) abgeglichen werden. Wenn das Sparziel im angestrebten Zeitraum erreicht wird, dann besteht im Grunde kein Handlungsbedarf. Bei mir war das nicht der Fall, schade eigentlich 😉 Ich nehme aber einmal an, dass es bei Dir genau so ist.
Der erste Schritt zum Sparguthaben oder – Wohin mit dem Geld?
Für den Fall, dass am Ende eines Monats noch etwas Geld übrig ist, sollte man dieses Geld auf ein separates Konto transferieren. Dabei ist es für den Anfang nicht wichtig, was es für Konto ist, man sollte dabei die einfachste Möglichkeit wählen, z.B. ein Tagesgeldkonto bei seiner Hausbank. Im Zweifel tut es auch ein zweites Girokonto, ein Tagesgeldkonto ist aber zu empfehlen. Es ist wichtig, dass man aber auf keinen Fall auf dem Girokonto spart, auf dem alle Transaktionen laufen. Einfach weil man selbst bei wenigen Buchungen im Monat den Überblick verliert und es womöglich auch schneller wieder ausgibt.
Möglichst einfach, am besten automatisiert
Viele Sparanfänger neigen dazu, sich zu viele Gedanken über die Anlageform des Sparguthabens zu machen. Das ist natürlich ein logischer und wichtiger Gedanke aber es ist eben schon die nächste Stufe. Es ist wichtig, das Sparen zu optimieren. Denn lieber eine schlechte Rendite (am Anfang) beim Investment als eine schlechte Sparquote. Wenn man richtig Geld sparen kann, dann das ist viel mehr Wert, als 1-2% mehr Rendite bei einer Anlage.
Es reicht also völlig aus, einfach ein Tagesgeldkonto einzurichten und kurz vor dem nächsten Gehaltseingang das Ganze übrig gebliebene Geld vom Tagesgeldkonto auf das Sparkonto zu transferieren. Das kann man manuell machen, das geht aber auch automatisch. Es gibt bei vielen Banken die Möglichkeiten zu einem Stichtag Beträge über einem Kontostand X auf ein Sparkonto zu überweisen, ein flexibler Dauerauftrag sozusagen.
Zusammenfassung Phase 2 des Sparens
- Ausgaben und Einnahmen bilanzieren
- Sparkonto ( ➡ Tagesgeldkonto) anlegen
- Überschuss (wenn vorhanden) auf das Sparkonto überweisen
Das alles sind, in Verbindung mit der Phase 1, die absoluten Grundlagen beim Sparen. Wer kein konkretes Ziel und keinen Überblick über seine Finanzen hat, der kann auch nicht „richtig“ sparen.
Weiter geht es dann im nächsten Artikel – Phase 3 beim Sparen
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💡 weitere Beiträge der Artikelserie
- 1. Phase des Sparens: Ziele setzen
- 3. Phase des Sparens: Bestimme selbst über Dein Geld
- 4. Phase des Sparens: Lebe unter Deinen Möglichkeiten
- 5. Phase des Sparens: Kleinvieh macht auch Mist
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